Die wohl am meisten geteilte und erwartete Meldung der Woche war wohl, dass in der Verluststatistik beim Personal der Russen die 150000 geknackt wurde. Ich werde in Zukunft die täglichen Verlustmeldungen wochenweise zusammenfassen. Dies und mehr in meiner Wochenschau.
Die Situation im Donbas, vor allem um Bachmut ist weiterhin sehr angespannt. Aber trotzdem immer wieder die Russen behaupten, die Stadt eingenommen zu haben, halten die Ukrainer stand und um Bachmut herum stapeln sich die russischen Leichen. Ob es zu einem Rückzug kommt, wird sich wohl in den nächsten Tagen zeigen. Eben lese ich bei UNIAN eine Analyse des ISW (American Institute for the Study of War), wo man von einem kontrollierten Abzug redet:
Die ISW betont, dass die Streitkräfte bisher die richtige taktische Strategie zur Verteidigung der Stadt gewählt haben, da die ukrainischen Streitkräfte auf diese Weise weiterhin russische Arbeitskräfte und Ausrüstung zerstören, wenn sie selbst keine übermäßigen Verluste erleiden.
Das Institut ist der Ansicht, dass die Streitkräfte der Ukraine die Stadt selbst mit einer Entscheidung über den endgültigen Abzug der Truppen aus Bachmut wahrscheinlich nicht sofort verlassen werden: Sie werden Zermürbungstaktiken gegen die russischen Streitkräfte anwenden und den Abzug der Truppen mit städtischen Kämpfen so viel wie möglich verlängern. Dies wird höchstwahrscheinlich die russischen Streitkräfte ausreichend ausdünnen, wie es nach dem Abzug der ukrainischen Truppen von der Linie Sewerodonezk-Lysytschansk geschehen ist. Damals konnten die Besatzer im Sommer 2022 aufgrund personeller Verluste der Truppen keine Offensivoperationen in den Regionen Luhansk und Donezk mehr durchführen.
https://www.unian.ua/war/ukrajina-provodit-taktichne-vidvedennya-viysk-u-bahmuti-cherez-ruynuvannya-mostu-isw-12168489.html
In dem Wunsch der Ukraine, westliche Kampfflugzeuge zu erhalten, ist es zu einem weiteren, wenn auch kleinen Fortschritt gekommen. Zur Zeit befinden sich ukrainische Piloten in den USA, wo man ihre Fähigkeiten testet.
Sprecher Yuriy Ignat erklärte, dass amerikanische Spezialisten den Kenntnisstand und die Fähigkeiten unserer Piloten bestimmen und auch herausfinden, wie lange ihre potenzielle Ausbildung dauern kann, schreibt Voice of America . „All diese Punkte werden berücksichtigt, und es werden weitere Schritte unternommen, um den Aktionsalgorithmus zu verstehen: wie wir als nächstes handeln werden, wo wir trainieren werden, wenn eine Entscheidung getroffen wird, diesen oder jenen Flugzeugtyp [bereitzustellen]“, er sagte.
https://www.unian.ua/war/vinishchuvachi-dlya-ukrajini-u-ssha-viznachayut-riven-ukrajinskih-pilotiv-12168483.html
Ebenso für Aufsehen und Diskussionen in der Ukraine-Community sorgte die Meldung, dass der Rheinmetall-Konzern den Bau einer Panzerfabrik in der Ukraine erwägt.
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall verhandelt über den Bau eines Panzerwerks in der Ukraine. Das erklärte Firmenchef Armin Papperger, schreibt „European Truth“ unter Berufung auf den Spiegel. „Das Rheinmetall-Werk kann in der Ukraine für rund 200 Millionen Euro gebaut werden“, sagte Papperger.
https://www.pravda.com.ua/news/2023/03/4/7391968/
Ihm zufolge könnte das Werk bis zu 400 Kampfpanzer des Typs „Panther“ pro Jahr produzieren. Die Verhandlungen mit der ukrainischen Regierung nannte er „sehr vielversprechend“. Papperger erwartet eine Entscheidung „innerhalb der nächsten zwei Monate“.
Über bewusst fehlerhafte Berichterstattung und gezielt negative Wortwahl habe ich ja schon berichtet. Und es hat den Anschein, dass hier im Hintergrund die Anstrengungen der Russen nicht nachlassen. Aber das betrifft nicht nur Deutschland. Auch in Amerika, wo dieser unsägliche Trump immer wieder für Schlagzeilen sorgt, scheuen sich seine Anhänger nicht davor, Ausschnitte aus einer Pressekonferenz gezielt falsch zu verbreiten. Hier ein Beispiel mit deutscher Übersetzung:
Was auch immer wieder gefragt wird, ist: »Was denken eigentlich die Russen selbst?« Da verbreitete sich diese Woche ein Video, welches versucht, die Frage zu beantworten. Das ist nicht nur die russische Propaganda, diesen Menschen fehlt es ganz einfach an substanziellen, moralischen Werten. Aber seht selbst, Video ist mit englischen Untertiteln:
Good News?
Ja, es gibt auch positive Meldungen aus der Ukraine.
Die ukrainische Eisenbahn plant den Bau einer Reihe Strecken in europäischer Spurweite bis zur Grenze zu Polen, meldet…
Gepostet von Frank Obenaus am Samstag, 4. März 2023
Und zum Schluss noch eine positive Meldung aus eigener Erfahrung. Nachdem vor einem Jahr bei uns nächtliche Ausgangssperre und Verdunkelung angesagt war, weil keiner wusste, wie weit die Flugzeuge der Raschisten ins Landesinnere vordringen können, wurden auch die Straßenlaternen abgeschaltet. Als dann im Oktober die massiven Raketenangriffe stattfanden, war auch die Versorgung mit Strom ein großes Problem. Das hat sich aber wesentlich gebessert, seit 4 Wochen hatten wir keine Abschaltungen mehr und in der Nacht von Samstag auf den Sonntag brannten zum ersten mal nach einem Jahr wieder die Straßenlaternen. Da schöpft man Mut und Zuversicht!