Wenn Fußball gespielt wird, ist jeder Zweite Trainer, der alles besser weiß. Jetzt gibt es auf einmal massenhaft „Militärexperten“. Natürlich stellen sich alle die Frage, wie es weiter geht. Wir hier ganz besonders, denn noch am 24. Februar letzten Jahres gingen wir von vielleicht 4 Wochen aus, die der Krieg dauert. Und ich erinnere mich an de Reaktion meiner Frau, als ich das sagte. „Was? Vier Wochen müssen wir das aushalten?“… und nun sind wir im zweiten Kriegsjahr. Jeden Tag stehe ich morgens auf und schaue zuerst, ob es da endlich die ersehnte Nachricht gibt, dass der Krieg vorbei ist (und auch, ob Putin immer noch lebt).
Und da kam die Tage ein Bericht der BBC unter dem Titel »Keine Ukraine-Offensive ohne mehr Waffen – Selenskyj«. Ja, unser Präsident ist noch ein Mensch, der nicht um anderen zu Gefallen seine Soldaten, seine Mitbürger einem riskanten Spiel aussetzt. Dafür hat er zumindest von mir den höchsten Respekt verdient. Und ja, es ist traurig, dass die westlichen Politiker einfach nicht einsehen wollen, was hier auf dem Spiel steht und vor allem, was an Zeit verloren wurde! Ganz richtig finde ich auch, was die stellvertretende Verteidigungsministerin sagte, ich zitiere:
Die Spekulationen über die Gegenoffensive der Ukraine – insbesondere wann und wo sie kommen könnte – sind so groß, dass das Verteidigungsministerium die Menschen aufgefordert hat, die Diskussion über mögliche Pläne einzustellen.
Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Malyar behauptete in den sozialen Medien, dass nur drei Personen das Recht hätten, militärische Pläne öffentlich zu machen – der Präsident, der Verteidigungsminister und der Oberbefehlshaber.
„Alle anderen können sie nur zitieren“, schrieb sie. “Bitte hören Sie auf, Expertenfragen zu einer Gegenoffensive in der Luft zu stellen, bitte hören Sie auf, Blogs und Beiträge zu diesem Thema zu schreiben, bitte hören Sie auf, die militärischen Pläne unserer Armee öffentlich zu diskutieren.”
Die andere Seite
Die Ukraine wird Zuschlagen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Bis dahin heißt es nun einmal Geduld haben. Die Russen machen das ganz anders. Schockierend, was diese Soldaten da erzählen, auch wenn ich sagen muss, dass sich mein Mitleid arg in Grenzen hält.