Wieder ist eine Woche vorbei und die Ukraine gibt es immer noch. Ganz im Gegenteil munkelt man schon von einer kommenden Offensive der Ukraine, mal mit mehr, mal mit weniger Optimismus. Bachmut ist weiter unter ukrainischer Kontrolle, die Angriffe der Russen haben sogar abgenommen. Jetzt ist die heißeste Kampfzone rund um Avdiivka, aber auch da scheint sich die „zweitgrößte Armee der Welt“ die Zähne auszubeißen. Trotzdem ist die Situation nach wie vor gefährlich.
Wie erfolgreich die Ukrainer sind, schauen wir doch gleich mal in der Verlustgrafik der vergangenen Woche nach. Es geht weiter wie bisher. Im Januar und auch Februar wurden jeweils mehr als 21 000 Feinde eliminiert. Im Gegenteil zum Wochenanfang, als die Verluste bei ~1000 pro Tag lagen, gab es an den letzten beiden Tagen „nur“ um die 700, was vielleicht auch ein gutes Zeichen dafür ist, dass rund um Bachmut und Avdiivka die Kämpfe nachlassen.
Nach wie vor sind die Kindesentführungen der Russen ein großes Thema. Nachdem Putin und seine Helfershelferin Marija Alexejewna Lwowa-Belowa vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag per Haftbefehl gesucht werden, kommt wohl ein wenig Bewegung in die Sache. Diese Woche kamen 17 Kinder wieder zurück in die Ukraine. Was dieser Junge da erzählt, lässt nur kalte Wut aufkommen:
Viele fragen sich, was wohl die Russen wirklich über diesen Krieg denken? Man braucht sich da keine Hoffnungen machen, dass seitens der Bevölkerung etwas passiert. Im folgenden Video spricht man mit ukrainischen Bürgern, die Verwandte und Bekannte in Russland haben und welche Erfahrungen sie mit diesen gemacht haben. Das Ergebnis ist deutlich. Das Video hat englische Untertitel, hört Euch das selbst an. Und so wie diesen Ukrainern geht es leider auch mir und vielen anderen Freunden der Ukraine, wenn sie sich in Deutschland auf eine Diskussion einlassen. Woher kommt nur diese Sympathie und das Verständnis für Putin und seine Russen; und diese Gefühlslosigkeit für die Ukraine? Das ist mehr als traurig, das ist alarmierend!
Ist den Russen noch zu helfen?
Für ungläubiges Staunen und Erheiterung sorgte diese Woche die Meldung, dass die Russen alte T-54/55 Panzer an die Front verlegen würden. Entsprechend wurde darüber auch gelästert. Der beste Kommentar war „Was werden ukrainische Soldaten in den Leo’s denken, wenn es draußen kurz »bling« macht?“ 😉
Das Beste waren dann aber die beleidigten Reaktionen in einer deren Propagandashows, die meinen das wirklich ernst, aber seht selbst:
Das ist aber nicht alles! Jetzt ist sogar ein Video aufgetaucht mit einem Zug voll mit T-34 aus dem zweiten Weltkrieg. Mein Gott, wollen sie die wirklich einsetzen? Die haben doch echt einen an der Waffel.
Privates
Bei uns ist soweit alles ok. Der Frühling kommt und es fangen jetzt auch die Arbeiten am Haus und im Garten an. So richtig Elan haben wir dafür nicht, aber wir müssen da durch, der nächste Winter kommt bestimmt und so ein bisschen Selbstversorgung hilft uns sehr viel. Und trotz allem stehen einige Projekte auf dem Plan, die verwirklicht werden wollen. Eben hatten wir das erste Gewitter des Jahres. Beim ersten Donner bin ich richtig erschrocken und stürzte zum Fenster. Erst als ich kurz darauf auch einen Blitz sah, gefolgt von einem weiteren Donner, beruhigte ich mich wieder. Ja, so ist das…
Kleiner Nachtrag
Weil ich es eben auf Facebook gefunden habe: es wird interessant, wenn so ein amerikanischer Abrams (so sie doch noch kommen) gegen die T-55 antritt…