Wie jetzt erst bekannt wurde, ereignete sich im letzten Sommer eine von vielen Geschichten, die einfach unglaublich sind, russische Verbrechen zeigen, aber auch die Menschlichkeit der ukrainischen Soldaten. Hier eine übersetzte Kurzfassung des Artikels auf Ukrinform.
Am 23. Juni 2022 war ein Ehepaar unterwegs nach Bachmut, um die Eltern des Mannes abzuholen. Sie kannten die Route nicht, vertrautem ihrem Navi und bei Izyum befanden sie sich auf einmal direkt an der Frontlinie und wurden von russischem Militär beschossen. Ein BMP-2 der Russen beschoss sie zuerst mit einem großkalibrigen Maschinengewehr. Sie flüchteten aus dem Auto, als der Beschuss aufhörte, gingen sie zurück zum Wagen, doch der sprang nicht mehr an. Und dann kam der Beschuss mit Mörsern. Der Mann wurde schwer verletzt, die Frau schleifte ihn hinter das Auto und versuchte, die Blutungen zu stoppen. Der Mann war am Kopf, am Rücken und am Bein getroffen worden. Und dann begann wieder der Beschuss.
Ukrainische Soldaten beobachteten das alles mit einer Drohne. Als sie erkannten, dass es notwendig war, Menschen zu retten, manövrierten sie den Quadrocopter zu ihr hin und versuchten, die Richtung anzuzeigen, in welche sie fliehen soll. Valeria sah diese Bewegungen, verstand aber nicht, schrie und bat um Hilfe. Die Drohne startete und kehrte ein paar Minuten später mit einer Notiz zurück, auf der stand: „Folge mir.“ Die Frau verstand, dass sie gerufen wurde, aber sie wollte ihren Mann nicht verlassen. Sie telefonierte mit dem Bruder ihres Mannes und dieser riet ihr, sofort der Drohne zu folgen.
Wie man im Video sehen kann, kamen kurz darauf russische Soldaten zu dem Auto. Sie halfen dem Verletzten nicht. Diese Ungeheuer packten den Mann an Beinen und Armen und warfen ihn einfach so in den nächsten Graben. Es ist beängstigend, sich vorzustellen, wie das Schicksal der jungen Frau sein könnte, wenn sie den Eindringlingen in die Hände gefallen wäre. Sie kam in Sicherheit, die ukrainischen Soldaten versprachen, ihren Mann nicht zu vergessen, aktuell war es aber unmöglich, ihn da heraus zu holen.
Wie durch ein Wunder überlebte auch der Mann. Mehr als 30 Stunden lag er in dem Graben. Er erzählte dann:
Ich kam zur Besinnung, weil es regnete und es sehr kalt war. Ich stieg aus dem Graben, sah das zerschossene Auto und kroch dorthin. Ich warf alles aus dem Kofferraum und kletterte hinein. Ich weiß nicht, wie lange ich da gelegen habe. Später stieg ich aus, das Blut schien nicht mehr zu fließen, ich fühlte mein Bein und erkannte, dass ich stehen konnte. Ich warf mir eine rote Decke über und ging in die Richtung, aus der ich kam. Und nach einiger Zeit traf ich ukrainisches Militär . Ein „Krankenwagen“ von ihnen brachte mich ins Krankenhaus.
Das Paar sah sich bereits am 27. Juni im Krankenhaus in Charkiw wieder. Der Mann wurde vier Monate lang behandelt, zuerst in Charkiw, dann in Kiew, und dabei mehreren Operationen unterzogen. Fragmente wurden aus seinem Körper entfernt, insbesondere aus der Lunge. Und die Ärzte mussten auch eine Platte auf dem Schädel einsetzen.
Wie man im Originalbeitrag weiter lesen kann, wurden Ermittlungen durchgeführt und man konnte recherchieren, wer für dieses Verbrechen verantwortlich war. Kerzhaev heißt der verantwortliche russische Schurke. Man hörte Telefone ab, da witzelten sie, das sie wie auf einem Schießstand auf Zivilautos schossen… Nun, alles ist dokumentiert und künftig soll dieser Fall wie viele andere vor den Internationalen Strafgerichtshof kommen. Und mit was? Mit Recht!