Die Mobiks (Mobilisierte in Russland) scheinen unzufrieden zu sein? Bei Obozrevatel fand ich einen interessanten Beitrag unter dem Titel „‚Jetzt werfen uns die Donezker zur Schlachtbank, sie hassen uns!‘ Russische »Mobiks« werden in DNR-Angriffbrigaden getrieben“, hier ein paar Zitate, übersetzt mit Deepl:
Russen, die auf Befehl des russischen Verteidigungsministeriums für den Krieg gegen die Ukraine mobilisiert wurden, werden nach Donezk verlegt und als Teil der “DNR“-Angriffsbrigaden zum Abschlachten geschickt. Angehörige der Besatzungsarmee werden gezwungen, Befehle von einheimischen Kämpfern entgegenzunehmen, und wenn sie sich weigern, werden sie bestenfalls “in den Keller” geworfen – oft dorthin, wo die gefangenen Ukrainer sitzen. Ironischerweise haben Angehörige der Besatzungsarmee das Geschehen als “Völkermord an den Russen” bezeichnet.
Die Okkupanten beklagten sich darüber, dass sie in der Stadt Shebekino zur Territorialverteidigung des Gebiets Belgorod eingezogen, dann aber ohne jeden Befehl oder Erklärung nach Donezk geschickt wurden. Dort wurden ihnen ihre Dokumente abgenommen und sie wurden zur Angriffsbrigade eingezogen.
Mobiks aus den Regionen Nowosibirsk, Irkutsk und Krasnojarsk erzählen dasselbe. Sie werden sofort und ohne schweres Gerät und Artillerie zum Sturm geschickt. Sie sagten aus, dass sie sich selbst »Fleisch« nennen und dass sie, wenn nicht in der ersten, dann garantiert in der zweiten Schlacht sterben werden. Für was sie kämpfen, wissen sie auch nicht. Auf Videobotschaften an höhere Stellen wird nicht reagiert, Rebellionen sind keine Seltenheit, genauso wie Selbstmorde. In einem der Videos heißt es:
“Haben Sie hier diese Blutlache gesehen? Der Mann ist nicht zum Angriff übergegangen, er hat abgedrückt, weil er wusste, wohin er sollte”.
Kaliningrader, die mit dem Regimentskommandeur sprachen (Video auf der Seite), forderten ihre Versetzung zur Verteidigung in Russland, wo sie eigentlich dienen sollten. Und was brachte das?
Nachdem der Regimentskommandeur sich die Beschwerden und Klagen der Kaliningrader angehört hatte, kam er zu dem Schluss, dass der einzige Grund für ihre Empörung darin bestand, dass sie “nicht ausreichend ausgebildet” waren. Als er erfuhr, dass die Kaliningrader “viele Beschwerden hatten, die oft geäußert wurden”, erklärte er, ihre “Position sei schwach”. Den Angaben der Okkupanten zufolge wurde die Entscheidung, “Mobiks” in den besetzten Teil der Region Donezk zu verlegen, in Übereinstimmung mit einem Befehl des russischen Verteidigungsministeriums getroffen.
Das Komische ist, dass die Russen, die sich auf die Eingliederung der “Republiken” in die Russische Föderation gefreut haben, das Geschehen nun als “Völkermord an den Russen” bezeichnen. “Jetzt werfen uns die Donezker zur Schlachtbank, sie hassen uns!”, klagen sie.
Nach der Eingliederung der sogenannten Volksrepubliken sollte das Militär in die russische Armee eingebunden werden. Aber das hieße, denen auch entsprechend Gehalt zahlen zu müssen und deren Verluste auszugleichen. Und das können nur Mobiks sein, da die eigenen Männer schon verheizt wurden. Ein Zitat noch:
Offenbar nimmt die Sabotage in der russischen Armee massive Ausmaße an. Die »Selbstmordattentäter« gehen zur Neige. Es gibt immer weniger Menschen, die bereit sind, für die Ruinen von Marjinka und Bachmut zu sterben.
Den ganzen Artikel kann man hier lesen und sich übersetzen lassen:
Passend dazu noch ein Video mit deutschen Untertiteln, sehr sehenswert und zeigt, wie perfide dieses russische System ist: