Der ukrainische Journalist und Filmemacher Dmitry Komarow ist in der Ukraine sehr berühmt. Auch ich sehe gerne seine Filme, die er in der sorglosen Zeit überall auf der Welt drehte. Unorthodox besucht er fremde Länder und gibt interessante Einblicke in das Leben der dortigen Völker. Sogar Eingeborene besuchte er, die heute noch mit der und in der Natur leben wie all ihre Ahnen. Er lebt mit ihnen und hat als Maskottchen immer die ukrainische Fahne dabei. Dann kam der Krieg und jetzt hat er eine zweiteilige Doku herausgebracht, die ihresgleichen sucht. Er spricht mit allen wichtigen Personen, mit dem Präsidenten Selenskyj, mit General Saluschnyj, Ministern, Soldaten und den betroffenen Menschen.
Im ersten Teil sprach er mit dem Präsidenten Selensjyj während einer Fahrt mit der Eisenbahn, das war so bedeutend, dass ich es abgeschrieben habe, es beginnt kurz vor dem Interview:
Ich kann nicht glauben, dass das alles wahr ist und der Krieg kommt.
Von Menschen, die sich selbst unser Brudervolk nennen.
Alle Ukrainer, die auch in Russland berühmt sind
versuchten in den ersten Wochen, die Russen anzusprechen.
„Ich mache dieses Video speziell für die Russen,
die nicht glauben und sagen: »Zeig uns, was passiert!«
Hier, schau, was passiert.
Schau an, was eine russische Rakete mit einem Wohnhaus gemacht hat.“
Ich habe auch ein riesiges russisches Publikum, ja.
Ich appellierte und sie haben nicht gehört.
Leider haben wir gesehen, dass dies keine Wirkung hat,
und der Tod von Zivilisten in Wohngebieten der Ukraine
ist ein Fest in russischen sozialen Netzwerken.
Er fragt den Präsidenten, ob es Sinn macht, sie überhaupt anzusprechen? Er antwortet:
„Was ich denke? Leider hören sie nicht.
Es ist wie eine Wand.
Und die Tatsache, dass sie dem Tod
unseres Volkes Beifall spenden, anstatt zu trauern,
das ist natürlich eine enorme Tragödie.
Es wird definitiv einen Moment geben,
in dem die Zerbrechlichkeit von Putins Regime
in ihrem Staat zu spüren sein wird.
Dann fressen Raubtiere ein Raubtier.
Sie werden sich an unsre Worte erinnern
und sie werden einen Grund für sich selbst finden,
einen Mörder zu töten.
Deshalb finde ich es nicht überflüssig, mit ihnen zu reden.
Wird es funktionieren? ja.
Aber ich weiß nicht wann.“