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ENTTÄUSCHUNG IST SCHLIMMER ALS WUT!

Posted on 4. Dezember 2023 von Jens Piske, in Kategorie Meinung & Analysen

Bestandsaufnahme

Laut Medien und einigen Militärexperten heißt es, die Sommer/Herbstoffensive der Ukraine wäre gescheitert. Und ja, die Ziele, den Durchbruch zum Meer hat man bisher noch nicht erreicht. Trotz Sanktionen ist Russland nicht am Boden, fährt die militärische Industrie hoch, baut nun selbst Drohnen, die jetzt auch mit thermobarischen Bomben ausgestattet werden. Dagegen die Ukraine, die auf westliche Lieferungen angewiesen ist. Oberst Reisner vom österreichischen Heer hat eine düstere Prognose abgegeben und auch wenn ich seine Analysen immer als die pessimistischsten sehe (was ich nicht verurteilen will, falscher Optimismus wäre viel schlimmer!), diese sollte man aufmerksam lesen. [Link]

Von politischer Seite fehlt immer noch ein klares Statement, dass die Ukraine gewinnen muss. Die zögerlichen Waffenlieferungen, weniger als erforderlich und versprochen; dazu mit strengen, ja, kuriosen Auflagen; das zögerliche Hochfahren der Rüstungsindustrie und die Verweigerung bestimmter Waffen, all das führt zu einer brisanten und gefährlichen Situation.

Und dann die Ukraine selbst. Man macht immer mehr Stimmung gegen den Präsidenten, aktuell ist Mobilisierung/Demobilisierung ein großes Thema in den Medien. Und auch hier, wie in den unterstützenden Ländern denkt man nicht praktisch und geeint an die Erfordernisse, sondern an die nächsten Wahlen und macht schon wieder PR. So will man mit Rücksicht auf die Wählerschaft keine Personen unter 35 mobilisieren, das Durchschnittsalter an der Front beträgt jedoch 47-48 Jahre und wie es weiter heißt, sterben an der Front Soldaten auch altersbedingt an chronischen Krankheiten, an Herzinfarkten und Schlaganfällen. Es ist schlimm, dass man solche alarmierenden Sätze lesen muss: »Wir sollten an der Front keine „Altenunterkunft“ haben, sondern normale Kampfeinheiten, die tatsächlich kämpfen können, und nicht solche, die, entschuldigen Sie, keine hundert Meter weit laufen können.« Das erklärte ein Offizier in diesem Interview auf UNIAN.

Dass nach fast 2 Jahren Krieg und dem vielen Leid das Nervenkostüm leidet, sollte verständlich sein. Leider sieht es so aus, dass hier und da in den nicht betroffenen Oblasten die alten Spielchen wieder Einzug halten, Stichwort »Tango korrupti«. Hoffentlich bewahrheitet sich nicht der Satz, den ein Facebookfreund schrieb: »Die Ukraine können nur die Ukrainer selber besiegen!« …

Und dann ist da immer wieder der Ruf nach Verhandlungen. Ob wahr oder nicht, undenkbar ist es nicht, dass in den politischen Zentren des Westens auch das ein Ziel wäre. In den USA sind nächstes Jahr Wahlen, in Deutschland ist Klimaschutz wichtiger und man ist mit anderen Problemen überfordert. Und die direkten Nachbarn der Ukraine im Westen? Polen zeigt sich nicht immer von der guten Seite, aber vor allem die Slowakei und Ungarn haben offen russlandfreundliche Regierungen.

Was wäre wenn?

Was könnte denn passieren, wenn die Waffenlieferungen und die Unterstützung der Ukraine nicht drastisch und den Bedürfnissen entsprechend zunimmt? Vielleicht fällt noch die ein oder andere Stadt oder Gegend, mal zu den Russen, mal zu den Ukrainern, im großen und ganzen könnte die aktuelle Frontlinie Bestand haben, ja, eingefroren werden. Auch wenn auf beiden Seiten aktuell noch keine Verhandlungsbereitschaft zu sehen ist, irgendwann würde es wohl dazu kommen. Das Korea-Szenario oder das früher geteilte Deutschland könnte ein Blaupause sein. Und ob dann die Ukraine schnell und vollwertig NATO-Mitglied wird, ist mit Blick auf Ungarn, die Slowakei und die Türkei auch fraglich.

Die Hinterbliebenen und Veteranen des Krieges, oft hoch traumatisiert, werden Fragen stellen. Vor allem: »Wer hat Schuld?« Das wird sich zuerst auf die eigene Regierung konzentrieren, aber auch ganz schnell auf die jetzigen „Partner im Westen“.

Viele, sehr viele Menschen werden sich fragen, was man denn jetzt noch von Europa zu erwarten hat? Was will man mit denen, die einen im Stich gelassen haben?

Geschichte wiederholt sich immer wieder

Wenn man in die Geschichte schaut, so gibt es viele Beispiele, bei denen es eine Zusammenarbeit mit vormals Feinden gab. Lasst mich zwei Beispiele aus der Ukraine nennen:

1. Nachdem Mitte des 13. Jahrhunderts die Mongolen Europa überrannten und bis nach Liegnitz und die österreichische Grenze kamen, brachten sie viel Leid, Elend, Folter und Tod bevor sie sich wieder zurückzogen. Der galizische Fürst Danylo suchte dann Hilfe in Europa. Was heute Brüssel für die EU ist, war damals der Amtssitz des Papstes in Rom. Der Papst Innozenz IV. wusste, dass die europäischen Fürsten und Könige kein Interesse daran hatten, sich mit den Mongolen anzulegen, er sah nur den Vorteil, seinen Einzugsbereich zu vergrößern. Gönnerhaft ließ er 1253 Danylo zum König krönen und dieser soll damals gesagt haben: »Ich brauche eine Armee, keine Krone!«. Immer wieder musste König Danylo fruchtlos um Hilfe bitten und wurde maßlos enttäuscht. Als er selbst versuchte, gegen die Mongolen zu kämpfen, verlor er und musste alle Burgen schleifen. Als die Mongolen 1262 erneut in Polen einfielen, folgten die Galizier der Aufforderung, an dem Streifzug teilzunehmen! Denn:

Enttäuschung ist schlimmer als Wut!

2. Als Deutschland die Sowjetunion überfiel, kämpften Ukrainer auf deren Seite. Sie versprachen sich davon, das Joch des Massenmörders Stalin loszuwerden und hatten die Hoffnung auf eine freie Ukraine. Als man sah, was die Deutschen wirklich antrieb, änderten viele ihre Meinung. Sie kämpften fortan in der Roten Armee, andere gegen beide. Und das alles, nachdem Stalin wenige Jahre zuvor Millionen Ukrainer während des Holodomors hat verhungern oder hinrichten lassen. Und die Westukrainer, von denen auch viele mit den Sowjets kämpften, hatten die noch jüngeren Verbrechen des NKWD bestimmt nicht vergessen, wie die tausendfachen, bestialischen Hinrichtungen kurz vor Eintreffen der Deutschen [Siehe diesen Artikel]! Warum? Weil:

Enttäuschung schlimmer ist als Wut!

Sollte es zu einem Einfrieren des Konfliktes und notgedrungen zu Verhandlungen kommen, werden viele Menschen in der Ukraine über die Jahre vergessen, es wird Gras über diesen Krieg mit all den russischen Verbrechen wachsen. Wenn die Russen schlau sind, gegenüber der Ukraine wieder »brüderliche« Töne gebrauchen und das Versagen des Westens propagandistisch ausschlachten, so besteht die reale Gefahr, dass sich in gar nicht so ferner Zukunft die Stimmung dreht und sie mit der Ukraine einen Verbündeten haben! Und dann ist Russland seinem Ziel, den Westen zu erobern, ja, zu vernichten, einen großen Schritt weiter. Denn:

Enttäuschung ist schlimmer als Wut!

Fazit

Das hier ist nur eine These. Zugegeben, weit hergeholt. Trotzdem, ist es unmöglich? Ich hoffe, die Tragweite würde allen bewusst sein, den Politikern ebenso wie den einfachen Bürgern. Ich hoffe wirklich, dass es nicht zu spät ist. Keiner verlangt, dass ihr Soldaten schicken sollt, nur das richtige Material in ausreichender Menge und das schnell. Ja, das kostet Geld. Ja, das muss vielleicht an anderer Stelle eingespart werden. Begreift jedoch, dass es nicht nur um die Ukraine geht. Das russische Ziel ist eindeutig und sie reden offen davon, ihr müsst nur genau zuhören. Sie wollen eure jetzige Lebensweise vernichten. Ich wünsche niemandem, das zu erleben, was wir hier durchmachen müssen. Selbst weit weg von der Front ist das kein normales Leben mit täglichem Luftalarm und überfliegenden Raketen in der Nacht. Enttäuscht uns nicht …

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